Form- und Gießverfahren für Aluminiumguss

Gussteile aus Aluminiumlegierungen werden zum größten Teil im Druckguss- und Kokillengussverfahren hergestellt. Sandguss-Verfahren, inklusive Lost Foam in losem trockenem Sand, wird auch angewendet, aber viel seltener als Druck- oder Kokillenguss.

Mittlere bis und sehr große Serien und max. Gussteilgewicht bis ca. 20 kg –> Druckguss (es muss an dieser Stelle bemerkt werden, dass viele Lieferanten weigern, kleinere Serien von max. 100-200 Stk zu liefern. Es sind meistens kleinere familiengeführte Gießereien, die solche Aufträge annehmen)

Kleinere und Mittlere Serien und max. Gussgewicht bis ca. 40 kg –> Kokillenguss

Grünsand-Formverfahren oder Cold-Box-Formverfahren werden meistens angewendet, wenn die Teile konstruktiv schlecht für Druck- oder Kokillenguss geeignet sind. Es können zum Beispiel Zylinderköpfe oder Kurbelgehäuse sein. Gewichtsbereich bis ca. 80 -100 kg ist möglich. Somit können kleine bis sehr große Serien hergestellt werden.

Kleine und leichte Gussteile (bis ca. 5 kg) mit besonders hohen Anforderungen an Genauigkeit und Oberflächengüte und großen Stückzahlen können in Feinguss-Formverfahren hergestellt werden.

Flache leichte Gussteile bis ca. 10 kg mit hohen Anforderungen an Genauigkeit und Oberflächenqualität können im Plaster- oder Keramikformverfahren gegossen werden.

Große und schwere Aluguss-Teile (ab 80 bis ca. 10.000 kg) wie zum Beispiel SF2-gefüllte Gehäuseteile für Gleichstromumrichter werden in Formen aus chemisch gebundenem Sand hergestellt. (In der Regel gibt es sehr wenig Alu-Gussteile, die schwerer als 1 to sind, da in solchen Fällen meistens Gusseisen verwendet wird).

Kleine, leichte Gussteile bis ca. 10-20 kg mit sehr komplexem Innenleben, können in Lost-Foam-Formverfahren im trockenen Sand hergestellt werden. Dafür sind aber größere Stückzahlen nötig, da das Verfahren am besten für großere Serien wirtschaftlich ist.

Gießverfahren für Magnesiumguss

Gussteile aus Magnesiumlegierungen werden zum größten Teil in Druckgussformverfahren hergestellt. Kokillenguss wird für Magnesium relativ selten angewendet.

Gussteile aus warmfesten Mg-Legierungen wie WE43 oder ähnlich, die für Luft-, Raum-, oder Rüstungsanwendungen vorgesehen sind, werden in Sandformen gegossen. Damit können „schwere“ Gussteile bis einige Hundert kg produziert werden.

Gießverfahren für Zink- und Zinnguss

Die Gussteile aus diesen Legierungen werden zum größten Teil im Druckgussverfahren hergestellt. Somit werden große Serien von Gussstücken im Gewichtsbereich von 0,5 gr bis ca. 2-3 kg produziert. In einigen sehr seltenen Fällen wird Zinkguss im Schleudergussverfahren mit Gummiformen hergestellt.

Gießverfahren für Kupferlegierungen

Für kleine, leichte Gussteile im Gewichtsbereich bis ca. 30 kg kommt Kokillenguss oder Grünsand-Formverfahren in Frage. Große und schwere Gussteile wie Schiffspropeller werden im chemisch-gebundenen Sandformen produziert.

Gießverfahren für Titanlegierungen

Hier kommt nur Feinguss unter Vakuum in Betracht. Es gibt keine anderen Formverfahren für Titanguss.